Ombudsfrau für NSU-Opfer Barbara John: „Ein solches Mahnmal gerade bei diesen Morden gehört ins Zentrum der Stadt“

„Ich hätte einen zentralen Ort für den richtigen gehalten“. Das sagt Barbara John, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Morde zu dem geplanten Mahnmal für die NSU-Opfer in Nürnberg.

Nach langen Auseinandersetzungen will die Stadt Nürnberg am 21. März einen Mahn- und Gedenkort für die Opfer der NSU-Terrorzelle einweihen. Vier Bäume und eine Tafel sollen an die zehn Menschen, drei von ihnen in Nürnberg, die von RechtsterroristInnen ermordet wurden, erinnern. Doch der Ort ist durchaus umstritten: Das Mahnmal soll zwischen dem Karthäusertor und der U-Bahnstation Opernhaus stehen – am Ausgang der Straße der Menschenrechte. Zu abgelegen, meinten dazu Angehörige der Opfer. Auch Barbara John, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Morde, hält den Ort für falsch. So etwas gehört ins Zentrum, meint sie, und hält daran auch heute, nachdem die Stadt Nürnberg ihre endgültigen Pläne vorgestellt hat, fest.

 

 
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So weit Barbara John, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opferfamilien. Wir sprachen mit ihr kurz nach der Pressekonferenz der Stadt Nürnberg am Donnerstag Mittag. In einem Gespräch kurze Zeit später meinte sie allerdings, sie könne das Einverständnis auch der dritten Opferfamilie für den geplanten Gedenkort in Nürnberg nicht bestätigen. Wir werden klären, ob wirklich alle Hinterbliebenen der Nürnberger NSU-Opfer einverstanden sind und berichten...

 

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