Von Brauchtum und einem Opfermythos - Erich Später über die Sudetendeutsche Landsmannschaft

Bereits zum 63. Mal war Nürnberg am letzten Maiwochenende Schauplatz des Sudetendeutschen Tages. Umrahmt von Volkstumsabenden und dergleichen mehr, bot der Sudetendeutsche Tag auch in diesem Jahr ein Podium für hochrangige VetreterInnen bayerischer Politik, seien es nun die Sozialministerin Christine Haderthauer oder Ministerpräsident Horst Seehofer. Die Sudetendeutschen gelten heute vor allem als ulkige Trachtenträger, stets der Vergangenheit zugewandt und dabei ein wenig verschroben. Doch sie sind mehr als das. Mit einer unseligen nationalsozialistischen Tradition pflegen die Sudetendeutschen auch heute noch ein revisionistisches, wenn nicht revanchistisches Geschichtsbild. Selbst die Ehrung eines Auschwitzüberlebenden in diesem Jahr ist nur Ausdruck eines modernisierten Nationalismus – sagt zumindest Erich Später. Später ist Historiker und Autor, und in dieser Funktion hat er sich seit dem Jahr 2000 intensiv mit den Sudetendeutschen und ihrer Landsmannschaft auseinandergesetzt. Wir sprachen mit ihm am Rande einer Infoveranstaltung, die im Vorfeld des Sudetendeutschen Tages in der Nürnberger Südstadt stattfand.

 
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