Avantgarde statt Musikverbot: Das iranische Musiklabel Hermes Records

Eine kurze Zeit stand das Land vor zwei Jahren im Scheinwerferlicht: die gescheiterte "grüne" Revolution im Iran. Ansonsten hören wir in der Mainstream-Informationsflut kaum von diesem Land. Ganz zu schweigen von Berichten, die sich mit Kultur oder Musik auseinandersetzen. Damit können wir euch heute im Stoffwechsel beglücken.

Vor anderthalb Jahren fand die erste Facebook-Twitter-Blogger-Revolution in der islamischen Welt statt. Allerdings wurde sie brutal niedergeschlagen. Die grüne Revolution im Iran.
Im Moment richtet sich das Augenmerk der Welt vor allem auf die arabischen Staaten im Nahen Osten. Die persische Fast-Revolution scheint vergessen, auch wenn sich die Lage im Iran nicht wirklich beruhigt hat. Im Moment tobt ein Machtkampf zwischen dem konservativen Staatschef Ahmadinejad und den Noch-Konservativeren. Gleichzeitig gibt es immer wieder Demonstrationen von Reformorientierten Kräften. Die Frage stellt sich, wie lange sich die islamische Republik in ihrer heutigen Form halten kann.
Seit Jahren beweist ein Musiklabel, dass der Iran auch heute schon alles anders als rückständig und fundamentalistisch ist. Ramin Sadighi verbreitet auf seinem Label Hermes Records zeitgenössische Musik aus dem Iran in der ganzen Welt, soweit er durch die internationalen Sanktionen nicht daran gehindert wird. Die Kollegen von Radio Bern sprachen mit Ramin Sadighi und ernannten sie zu ihrem "Kopf der Woche".

Mehr Infos über das Plattenlabel von Ramin Sadighi gibt es auf der Internetseite hermesrecords.com. Ein anderer Künstler aus dem Iran ist Sohrab, er macht elektronische Musik und flüchtete 2010 nach Deutschland. Hier beantragte er polititsches Asyl, das aber kürzlich abgelehnt wurde. Nun rief sein Label dazu auf, Sohrab zu unterstützen, entweder durch Geldspenden oder einfach durch den Kauf seiner Scheibe "A Hidden Place". Mehr außerdem auf touchmusic.org. Und wir hören jetzt gleich auch einen Track von der "A Hidden Place".

 

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