Sendereihe "Fluchtpunkte": Musik und postkoloniale Analyse

Mit der letzten Folge unserer Sendereihe „Fluchtpunkte in der deutschen Geschichte“ widmen wir uns einem kulturellen Thema: es geht um Musik, die ja im Internetzeitalter global verfügbar ist und – anders als die Menschen – an geografischen Grenzen nicht halt machen muss. Wie sich Popmusik unter postkolonialen Aspekten betrachten lässt, dazu hört Ihr ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler und Buchautor Johannes Ismaiel-Wendt.

Flüchtlingsströme und Migration, Exil und Vertreibung – diese Themen, die uns in der Reihe „Fluchtpunkte“ regelmäßig beschäftigt haben, finden auch in der Kultur ihren Ausdruck. Ein guter Indikator dafür ist Musik. In ihr schlagen sich Standortswechsel, Migrationsbewegungen und Vermischungen hörbar nieder. Der Kulturwissenschaftler Johannes Ismaiel-Wendt hat in seinem Buch „Tracks 'n' Treks“ die populäre Musik unserer Zeit einer postkolonialen Analyse unterzogen. Er ist Professor für systemische Musikwissenschaften an der Uni Hildesheim und Musiker, er kommt zu dem Schluss, dass Popmusik in ihrem Wesen bereits postkoloniale Musik ist. Tobias Lindemann sprach mit ihm über sein Buch, seine wissenschaftliche Herangehensweise und über die Chancen und Risiken des Musikmachens im Zeitalter der globalen MP3-Kultur.

 


Das Buch „Tracks 'n' Trecks – populäre Musik und postkoloniale Analyse“ von Johannes Ismaiel-Wendt ist im Unrast Verlag erschienen, hat 270 Seiten und ist für 18 Euro im Buchhandel erhältlich.

Und hier die youtube-Links zu den im Interview genannten Songs:

Cheb i Sabbah - Hajti Fi Gurini (ab ca. 5:10)

Jan Delay - Kartoffeln

Chronomad - Masmoudi

 

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