Das Geschäft der Kaffeeindustrie mit Fairtrade

Weil Bio nicht gleich FairTrade ist und die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihr aller Lieblingsgetränk morgens bevorzugter weise mit einem ordentlichen Schuss gutem Gewissen trinken haben wir uns das Geschäft mit der FairTrade-Zertifizierung mal genauer angesehen.

Ob Fairtrade, Rainforest Alliance oder einfach nur Bio. Während der Ettikitierungs- und Werbewahn großer Kaffeehausketten mit sogenannter „Premium-Qualität aus kontrolliertem ökologischen Anbau, zu fairen Arbeits- und Lohnbedingungen für Kleinbauern vor Ort“ längst kein Halten mehr kennt, wissen allerdings deren Kunden oft nur wenig über die Kriterien für die unterschiedlichen Gütesiegel. 

Kaffee ist mit 148 Litern pro Person und Jahr das Lieblingsgetränk der Deutschen. Und weil mehr und mehr Konsumenten mit der Gewissheit trinken möchten, dass ihre Kaffee aus sozial- und umweltverträglichem Anbau stammt, werben immer öfter auch Großunternehmen wie Starbucks und die deutsche Handelskette Tchibo mit dem Etikett des Nachhaltigkeitsengagements. Zitat Achim Lohrie, Leiter der Unternehmensverantwortung bei Tchibo: "Zeitgemäße Kaffeequalität bedeutet[...]auch die Sicherstellung eines sozial und ökologisch verantwortungsvollen Anbaus.[...] Durch unser Engagement für Kleinbauern übernehmen wir Verantwortung und tragen so zur Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen bei."

Große Worte mit oftmals nur wenig Aussagekraft, denn die Kriterien für die einzelnen Zertifizierung sind teils nicht unumstritten und für die Konsumentinnen wenig transparent. Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair e.V. erklärt das Prinzip des Fairtrade-gesiegelten Kaffees folgendermaßen: "Bei Fairtrade erhalten die Kaffeekooperativen festgelegte Preise und stabile und langfristige Handelsbeziehungen. Dazu bekommen sie Preisaufschläge, die es ermöglichen, die Kaffeequalität zu verbessern, Schulen zu bauen und auf ökologischen Landbau umzustellen. Fairtrade bedeutet, dass die Kaffeegenossenschaften ihre wirtschaftliche und soziale Situation verbessern und eigenständig über ihre Zukunft entscheiden können."

Wir sprachen mit Jürgen Knirsch, Greenpeace-Experte für nachhaltigen Konsum, über das neu-entdeckte Nachhaltigkeitsengagement der großen Kaffeeketten, den Unterschied zwischen Fairtrade und Bio und was langfristig von den sozio-ökologischen Selbstverpflichtungen der großen Kaffeehausketten zu erwarten sein wird.

 
 
 

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