Griechenland: Proteste gegen das "Sparpaket"

Das griechische Parlament hat gestern das von der EU und IWF diktierte Sparprogramm beschlossen. Doch Griechenland befindet sich in einem 48 stündigen Generalstreik. Der gestrige Tag war geprägt von ununterbrochenen Straßenschlachten im Zentrum von Athen.


Am Mittwoch um 15 Uhr stimmte Papandreous sozialdemokratische Pasok-Regierung dem „mittelfristigen Sparprogramm“ mit einer Mehrheit von 155 Ja-Stimmen zu. Also weitere Steuererhöhungen für die Allgemeinheit, die Einführung eines „Solidaritätsbeitrags“ für alle Einkommen ab 1.ooo Euro im Monat, die Privatisierung von Häfen, Flughäfen, Wasserwerken, Strom, Telefongesellschaften, Banken. Damit hat die Regierung erst einmal – und vor allem Zeit gewonnen. Die Massenmedien, PolitikerInnen und Börsen sind zufrieden bis begeistert, der deutsche Aktienindex stieg sofort um drei Prozentpunkte und die EU wird Anfang Juli die nächste Rate des „Rettungspakets“ über 12 Milliarden freigeben.
Die Bevölkerung Griechenlands reagiert auf ihre Art. Der Versuch einer Parlamentsblockade führte schon ab acht Uhr morgens zu massiven Straßenschlachten quer durch die Athener Innenstadt. Über 5oo Verletzte sprechen von der Härte der Auseinandersetzungen und der Masse von Menschen, die sich daran beteiligt haben.
Am Donnerstag nachmittag stimmte das griechische Parlament über die einzelnen Durchführungsgesetzte des „Sparpakets“ ab. Über die Proteste vom Mittwoch und die Situation heute in Athen sprach Radio Z mit John Malamatinas, Buchautor und Aktivist antikapitalistischer Gruppen und Netzwerke.

 


Von John Malamatinas und Detlef Hartmann ist im Januar diesen Jahres das Buch "Krisenlabor Griechenland" erschienen. Beziehen kann mensch es beim Verlag Assoziation A. Es kostet 12.oo Euro.

 

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