Origin: 1 Jahr Abschiebeblockade an der B11

Der 31. Mai 2017. Das war der Tag, an dem sich Hunderte Schüler und Schülerinnen der Abschiebung ihres afghanischen Mitschülers entgegensetzten. Heute – genau ein Jahr später – wollen die Schüler und weitere Abschiebungsgegner und -gegnerinnen noch einmal an die Geschehnisse erinnern. Sie gehen erneut auf die Straße gegen die Abschiebemaschinerie.

Heute vor genau einem Jahr ereignete sich in Nürnberg Historisches. Zwei Polizisten schreiten durch die Tore der Berufsschule B11 am Berliner Platz. Ihr Auftrag: Den damals 20-jährigen Asef aus der Klasse abholen. Er darf sich kurz von Lehrer und Mitschülern verabschieden. Noch am selben Abend sollte er nach Afghanistan abgeschoben werden. Doch so weit sollte es nicht kommen. Als seine Mitschüler und Mitschülerinnen von der geplanten Abschiebung erfahren, solidarisieren sie sich spontan. Sie setzen sich um das Polizeiauto, um den Abtransport ihres Mitschülers zu verhindern. Immerhin wütet in Afghanistan seit Jahrzehnten ein heftiger Krieg. Zuzusehen, wie ihr Klassenkamerad in eine solch ungewisse Zukunft deportiert wird, ist für die Schüler und Schülerinnen keine Option. Schnell kommen auch andere Nürnberger und Nürnbergerinnen dazu und unterstützen den Protest. Dann eilt den Streifenpolizisten das USK zu Hilfe. Das USK löst die Blockade unter massiver Gewaltanwendung auf. Pfefferspray, Schlagstock und sogar Hunde kommen gegen die Schüler und Schülerinnen zum Einsatz. Letztendlich gelingt es der Polizei Asef in Gewahrsam zu nehmen. Der Vorfall erfährt sofort ein riesiges Medienecho – und das bundesweit. Seitdem wird vor allem über das harte Durchgreifen der Polizei an diesem Tag diskutiert.

Heute – genau 1 Jahr später – wollen die Jugendaktion Bildung statt Abschiebung und das Bündnis Widerstand Mai 31 noch einmal aufmerksam machen auf diesen Akt der Solidarität. Dafür riefen sie zu einer Demo zum Rathaus auf. Am Berliner Platz, dem Ort, wo sich vor einem Jahr Hunderte spontan der Abschiebung des jungen Schülers entgegenstellten, soll die Demo losgehen. Hier treffe ich auch Theresa von der Jugendaktion Bildung statt Abschiebung.

 
 

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